Prof. Dr. Işık: Neue Regelung zur Organspende ist ethisch, transparent und lebensrettend
Prof. Dr. Burak Işık vom Organtransplantationszentrum des Güven-Krankenhauses gab anlässlich der Organspendewoche Auskunft.
In der Türkei hat das digitale Zeitalter der Organspende begonnen. Bürgerinnen und Bürger können nun über e-Devlet und e-Nabız ihre Spendenbereitschaft erklären. Damit sollen die Zahl der Spender steigen und tausenden Patientinnen und Patienten auf Wartelisten Hoffnung gemacht werden. Prof. Işık betonte, die Organspende sei „mehr als eine gute Tat – sie ist eine lebensrettende Verantwortung“.
„Organspende ist die einzige Hoffnung für Patientinnen und Patienten ohne andere Behandlungsmöglichkeit“
Er wies darauf hin, dass bei manchen irreversiblen Erkrankungen eine Transplantation die einzige Therapie ist: „Organspende ist nicht nur ein Akt der Selbstlosigkeit, sondern die einzige Hoffnung für Betroffene ohne Alternativen.“ Das digitale Erklärsystem vereinfache das Verfahren: „Über e-Devlet und e-Nabız kann man mit einem Klick Spender werden. Das System beschleunigt den Ablauf und schützt den Spenderwillen.“
„Neue Regelung ist ethisch, transparent und lebensrettend“
Mit Verweis auf die seit dem 26.09.2025 geltende Regelung sagte er: „Nach dem neuen Gesetz gilt der Wille des Spenders unabhängig von der Meinung der Angehörigen. Das ist ein ethischer und transparenter Schritt. Eine frei getroffene Entscheidung wird umfassend geschützt.“
„Eine Unterschrift – ein Leben“
Die Digitalisierung sei eine große Chance für Aufklärung: „Eine einzige Unterschrift kann nun tausenden Menschen Hoffnung schenken. Ein wenige Sekunden dauernder Vorgang über e-Devlet kann das Herz eines Kindes, die Niere einer Mutter oder die Leber eines Vaters wieder zum Arbeiten bringen.“ Er unterstrich die Bedeutung offener Gespräche in der Familie.
„Wir müssen die postmortale Spende erhöhen“
Die Türkei gehört bei Lebendspenden zu den europäischen Spitzenreitern, doch die postmortale Spende ist weiterhin niedrig. „Viele Patienten können dank eines Spenders mit Hirntod – etwa nach einem Verkehrsunfall – weiterleben. Das digitale Erklärungssystem ist eine historische Chance für unser Land“, sagte er.
Zahlen für die Türkei und weltweit
Laut Gesundheitsministerium warten 2025 mehr als 33.000 Menschen in der Türkei auf eine Organtransplantation; die Gesamtzahl der durchgeführten Transplantationen hat 74.000 überschritten. Nach WHO-Daten wurden 2023 weltweit über 172.000 Organtransplantationen durchgeführt – rund 10 % mehr als im Vorjahr.
„Organspende ist das edelste Geschenk, das Leben erhält“
„Der heutige digitale Schritt ist nicht nur eine technische Neuerung, sondern Ausdruck der Wertschätzung menschlichen Lebens. Ich rufe alle Bürger dazu auf, Organspender zu werden“, so Prof. Dr. Burak Işık.
Wie wird man Spender?
„Im e-Devlet-Portal den Dienst ‚Organ ve Doku Bağışı Sorgulama ve İptali‘ öffnen und die Erklärung anlegen.
Den Spenderwillen über e-Nabız hinterlegen.
Alternativ in den Provinzgesundheitsdirektionen und Krankenhäusern ein Formular ausfüllen und eine Spenderkarte erhalten.“
Deutsche Nachrichtenagentur Deutschland News Agency