Mark Rutte sprach sich gegen Forderungen nach einer militärischen Abkopplung Europas von den USA aus
Stockholm, 28. Dezember (Hibya) – Laut Politico sprach sich NATO-Generalsekretär Mark Rutte gegen Forderungen nach einer militärischen Abkopplung Europas von den Vereinigten Staaten aus und argumentierte, dass Washington trotz wachsender Zweifel innerhalb der EU ein verlässlicher Sicherheitspartner bleibe.
In einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur sagte Rutte: „Ich bin absolut davon überzeugt, dass die Vereinigten Staaten voll hinter der NATO stehen. Daran besteht keinerlei Zweifel“, und fügte hinzu, dass die EU keine vollständige verteidigungspolitische Unabhängigkeit von den USA anstreben müsse.
Rutte betonte, dass Europa mehr Verantwortung für seine eigene Sicherheit übernehmen müsse, einschließlich höherer Verteidigungsausgaben, dies jedoch gemeinsam mit den USA und nicht außerhalb des transatlantischen Rahmens geschehen solle. Er sagte, die USA würden ihre militärische Präsenz in Europa fortsetzen und dem Bündnis treu bleiben.
Ruttes Aussagen waren eine direkte Antwort auf jüngste Äußerungen des Vorsitzenden der Europäischen Volkspartei, Manfred Weber, der infrage gestellt hatte, ob Europa angesichts der politischen Unsicherheit in den USA weiterhin auf Washington vertrauen könne. In einem Interview mit der Funke Mediengruppe sagte Weber, Europa müsse bereit sein, autonomer zu handeln.
Weber erklärte: „Wir können nicht ernsthaft erwarten, dass Trump allein mit amerikanischen Soldaten eine Friedenslösung herbeiführt“, und forderte, dass europäische Soldaten im Rahmen künftiger Sicherheitsregelungen in der Ukraine unter europäischer Flagge operieren.
Dieser Meinungsaustausch fand vor dem Hintergrund einer breiteren Debatte über strategische Autonomie in Europa statt, während die EU ihre Verteidigungsausgaben erhöht und sich auf ein instabileres geopolitisches Umfeld vorbereitet. Obwohl viele Führungskräfte darin übereinstimmen, dass Europa militärisch mehr leisten muss, warnte Rutte davor, diese Bemühungen als Abkehr von der NATO darzustellen.
Er wies darauf hin, dass der Großteil der wirtschaftlichen und militärischen Stärke des Verteidigungsbündnisses weiterhin außerhalb der EU liege, vor allem in den Vereinigten Staaten, weshalb die transatlantische Zusammenarbeit unverzichtbar sei.
Deutsche Nachrichtenagentur Deutschland News Agency