Deniz polisinden Adalar çevresinde 'deniz taksi' denetimi

Laut einem Bericht der BBC haben sorgfältige wissenschaftliche Tests, die von einem internationalen Expertenteam durchgeführt wurden, ein Gerücht widerlegt, demzufolge Hitler jüdischer Abstammung gewesen sei (das war er nicht), und eine genetische Störung festgestellt, die die Entwicklung der Geschlechtsorgane beeinflusst – all dies auf Grundlage eines alten, blutbefleckten Stoffstücks.

Während reißerische Schlagzeilen sich darauf konzentrierten, ob der NS-Diktator einen Mikropenis und nur einen Hoden gehabt habe, sind die weitaus wichtigeren Ergebnisse, dass seine DNA „sehr hohe“ Werte (im obersten 1 %) für eine Veranlagung zu Autismus, Schizophrenie und bipolarer Störung zeigt. Bedeutet das, dass er tatsächlich unter diesen neurologischen Erkrankungen litt? Fachleute sagen ganz klar: nein – das ist keine Diagnose.

Dennoch wurden Bedenken hinsichtlich möglicher Stigmatisierung und der ethischen Vertretbarkeit solcher Forschung geäußert, verbunden mit der Frage: Hätte diese Studie überhaupt durchgeführt werden sollen?

„Ich habe sehr unter dieser Entscheidung gelitten“, sagt Prof. Turi King in den ersten Minuten der Channel-4-Dokumentation „Hitler’s DNA: Blueprint of a Dictator“, die am Samstag ausgestrahlt wird.

Die Genetikerin erklärte der BBC, sie sei sich bereits vor einigen Jahren, als man sie erstmals um eine Beteiligung an dem Projekt bat, der möglichen Folgen bewusst gewesen, die die Untersuchung der DNA einer Person wie Adolf Hitler mit sich bringt. „Ich interessiere mich nicht für reine Sensationslust“, sagt sie.

Gleichzeitig betont sie, dass diese Forschung früher oder später ohnehin von jemandem durchgeführt worden wäre – und dass sie unter ihrer Aufsicht zumindest sicherstellen konnte, dass sie mit wissenschaftlicher Strenge und unter Einhaltung sämtlicher „Vorsichts- und Sicherheitsmaßnahmen“ erfolgt.

Prof. King ist mit prominenten und heiklen Vorhaben vertraut: 2012 leitete sie die genetische Untersuchung, mit der die Identität des Skeletts von Richard III. bestätigt wurde, das unter einem Parkplatz in Leicester entdeckt worden war.

Das blutbefleckte Stoffstück – heute etwa 80 Jahre alt – wurde von einem Sofa im unterirdischen Bunker abgeschnitten, in dem Hitler sich das Leben nahm, als die alliierten Truppen am Ende des Zweiten Weltkriegs in Berlin einmarschierten.

Bei der Untersuchung des Bunkers sah Oberst Roswell P. Rosengren von der US-Armee die Gelegenheit, eine einzigartige Kriegsbeute zu erlangen, und steckte den Stoff in seine Tasche. Heute wird er gerahmt im Gettysburg History Museum in den USA ausgestellt.

Die Wissenschaftler sind überzeugt, dass es sich tatsächlich um Hitlers Blut handelt, da sie das Y-Chromosom perfekt mit einer DNA-Probe eines männlichen Verwandten abgleichen konnten, die zehn Jahre zuvor gesammelt worden war.

Hitlers DNA ist damit zum ersten Mal vollständig identifiziert und sequenziert worden, und Forscher konnten vier Jahre lang das genetische Profil eines der berüchtigtsten Diktatoren der Geschichte analysieren.

Fest steht nach Expertenangaben, dass Hitler nicht jüdischer Herkunft war – ein Gerücht, das seit den 1920er-Jahren kursiert.

Ein weiteres wichtiges Ergebnis ist, dass Hitler am Kallmann-Syndrom litt, einer genetischen Störung, die Pubertät und Entwicklung der Geschlechtsorgane beeinträchtigen kann. Diese Störung kann insbesondere zu einem Mikropenis und nicht abgestiegenen Hoden führen – ein Motiv, das auch in einem britischen Kriegslied über Hitler auftaucht.

Das Kallmann-Syndrom kann zudem die Libido mindern, was besonders interessant sei, erklärt der Historiker Dr. Alex Kay von der Universität Potsdam, der in der Dokumentation zu Wort kommt: „Das sagt uns viel über sein Privatleben – oder genauer gesagt, über das Fehlen eines Privatlebens.“

Historiker diskutieren seit Langem darüber, warum Hitler „sein Privatleben nahezu vollständig ausblendete“ und sich so kompromisslos der Politik verschrieb – und diese Erkenntnisse könnten helfen, das zu erklären.

Solche Befunde seien sowohl faszinierend als auch nützlich, sagen Experten. Prof. King spricht von einer „Verbindung von Geschichte und Genetik“.

Deutsche Nachrichtenagentur Deutschland News Agency

 

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