Goldpreise fallen, während Silber nahe Rekordniveau verharrt
Istanbul, 18. Dezember (Hibya) – Am Donnerstag, während Anleger auf wichtige US-Inflationsdaten und eine Reihe bedeutender Entscheidungen der Zentralbanken warteten, gaben die Goldpreise an den asiatischen Märkten leicht nach, während Silber nahe seinen jüngsten Rekordständen blieb.
Nach dem starken Anstieg in der vergangenen Woche kam es an den Metallmärkten zu gewissen Gewinnmitnahmen, da die Unsicherheit über die US-Wirtschaft zunahm. Vor der Veröffentlichung der US-Inflationsdaten am Donnerstag blieb die Nachfrage nach sicheren Anlagen hoch. Uneinigkeiten in den Friedensgesprächen zwischen Russland und der Ukraine über territoriale Zugeständnisse und eingefrorene Auslandsvermögen Moskaus stützten ebenfalls sichere Häfen.
Der Spotpreis für Gold fiel um 0,1 % auf 4.334,48 US-Dollar je Unze, während die Gold-Futures für Februar um 0,2 % auf 4.364,90 US-Dollar nachgaben. Der Spotpreis für Silber stieg um 0,5 % auf 66,5095 US-Dollar und blieb nahe dem am Mittwoch erreichten Rekordhoch von 66,90 US-Dollar. Platin zeigte eine bessere Performance, da die Spotpreise auf 1.977,80 US-Dollar je Unze stiegen und sich dem Rekordhoch von über 2.200 US-Dollar näherten.
Silber und Platin übertrafen Gold in dieser Woche deutlich. Gold legte um 0,7 % zu, während Silber um mehr als 7 % und Platin um 12,2 % stiegen.
In dieser Woche nahm die Unsicherheit hinsichtlich der US-Wirtschaft zu, insbesondere da offizielle Regierungsdaten gemischte Signale vom Arbeitsmarkt lieferten. Auch die Wertpapierkäufe der US-Notenbank Fed schürten Zweifel an der Marktliquidität.
Die Märkte warteten auf die anstehenden Inflationsdaten zum Verbraucherpreisindex, um Hinweise auf die größte Volkswirtschaft der Welt zu erhalten. Es wurde erwartet, dass die Gesamtinflation leicht ansteigt, während die Kerninflation auf Jahresbasis bei 3 % stabil bleibt.
Arbeitsmarkt und Inflation gelten als die beiden wichtigsten Faktoren, auf die die Fed bei geldpolitischen Anpassungen achtet. Neben den Zinssätzen sorgten sich die Märkte jedoch auch über eine mögliche Phase der Stagflation in der US-Wirtschaft. In einem solchen Szenario steigt die Arbeitslosigkeit zusammen mit der Inflation. Diese Sorgen führten auch zu übermäßigen Käufen von Gold und anderen Edelmetallen.
Die Zinsentscheidungen der Bank of England (BOE) und der Europäischen Zentralbank (EZB) werden am Donnerstag bekannt gegeben, während die Entscheidung der Bank of Japan (BOJ) am Freitag folgt. Die BOE dürfte die Zinsen um 25 Basispunkte senken, um die schwächelnde britische Wirtschaft weiter zu stützen. Die EZB dürfte die Zinsen nach den Senkungen in diesem Jahr unverändert lassen.
Die BOJ bildet eine Ausnahme, da die Märkte mit einer Zinserhöhung um 25 Basispunkte rechnen. Diese Erwartung resultiert aus der anhaltenden Schwäche des Yen und der weiterhin hohen Inflation in Japan. Die BOJ hat zudem signalisiert, dass sie im Dezember eine Zinserhöhung in Erwägung ziehen könnte.
Angesichts wachsender Sorgen über eine Abschwächung des Wachstums in den Industrieländern wird sich der Fokus auf die wirtschaftlichen Ausblicke der drei Zentralbanken bis 2026 richten.