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Der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, forderte am Sonntag eine Untersuchung der Tötungen sowie die strafrechtliche Verfolgung der Verantwortlichen. "Wir haben äußerst beunruhigende Berichte erhalten, wonach ganze Familien getötet wurden, darunter Frauen, Kinder und unbewaffnete Kämpfer. Die Tötung von Zivilisten in den Küstenregionen Nordwest-Syriens muss sofort gestoppt werden", sagte er.

Die Kämpfe begannen am Donnerstag, als Kämpfer, die mit dem gestürzten Assad-Regime in Verbindung stehen, Sicherheitskräfte in der Küstenstadt Jableh in der Provinz Latakia überfielen. Dies löste eine Welle von Vergeltungsangriffen aus, von denen auch Zivilisten der Minderheit der Alawiten betroffen waren. Am Sonntag flammten die Kämpfe erneut auf, als Assad-Anhänger ein Kraftwerk in Banias angriffen.

Um den Aufstand niederzuschlagen, rief die syrische Regierung nach Verstärkungen, und Tausende Kämpfer aus dem ganzen Land strömten an die syrische Küste. Obwohl diese Kämpfer offiziell der neuen syrischen Regierung unterstehen, bleiben einige Milizen relativ undiszipliniert und waren in der Vergangenheit an Menschenrechtsverletzungen beteiligt.

Die in Großbritannien ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte (SOHR) berichtete, dass bei den Kämpfen mehr als 1.000 Menschen getötet wurden, darunter 745 Zivilisten, 125 syrische Sicherheitskräfte und 148 Assad-Anhänger.

Die Schätzungen über die Opferzahlen gehen stark auseinander; eine weitere Menschenrechtsorganisation, das Syrische Netzwerk für Menschenrechte (SNHR), berichtete, dass 148 Zivilisten von Assad-Anhängern getötet wurden, während syrische Sicherheitskräfte 327 Zivilisten und gefangene Kämpfer töteten.

Die syrische Regierung hat bislang keine offiziellen Zahlen zu ihren Verlusten veröffentlicht.