Deutschland fordert die EU auf, das Verbot des Verkaufs von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor aufzuheben
Berlin, 7. Oktober (Hibya) – Bundeskanzler Friedrich Merz hat die Europäische Union aufgefordert, ihren Plan zur Abschaffung des Verkaufs von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren ab 2035 aufzuheben.
Merz sagte gestern in einem Fernsehinterview, dass er das Verbot für unfair halte, während die größten deutschen Autohersteller — Volkswagen, BMW und Mercedes-Benz — ernsthafte Zweifel an der Umsetzbarkeit des Verbots äußerten.
Deutsche Autohersteller haben Schwierigkeiten, mit chinesischen Konkurrenten wie BYD bei der Produktion von Elektrofahrzeugen mitzuhalten. Am Donnerstag wird Merz Vertreter der Industrie treffen. Die Europäische Union hatte im vergangenen Monat zugesagt, die Fristen auf Druck der Autohersteller zu verschärfen.
„Ich möchte nicht, dass Deutschland eines der Länder ist, das dieses ungerechte Verbot unterstützt“, sagte Merz und fügte hinzu, dass er das Thema mit seinen Kollegen in der Sozialdemokratischen Partei (SPD), der auch Umweltminister Carsten Schneider angehört, besprechen werde.
Merz räumte ein, dass er nicht vollständig davon überzeugt sei, dass die Aufhebung der Pläne richtig sei, äußerte jedoch die Hoffnung, dass die Regierung vor dem Treffen am Donnerstag zu einem gemeinsamen Ergebnis komme.
Er betonte, dass Dieselmotoren für Lastwagen weiterhin notwendig seien und dass es ein schwerer Fehler wäre, wenn Deutschland die Forschung und Entwicklung zur Verbesserung der Effizienz und Umweltfreundlichkeit von Verbrennungsmotoren einstellen würde.
Merz äußerte die Hoffnung, dass die Entwicklung synthetischer Kraftstoffe in den kommenden Jahren zu umweltfreundlicheren Verbrennungsmotoren führen werde. „Es sollte keine Vorgaben geben, was getan werden darf oder nicht – wir müssen den technologischen Fortschritt unterstützen, das ist mein Ziel“, sagte er.
Deutsche Autohersteller stehen auf dem schnell wachsenden chinesischen Markt vor harter Konkurrenz mit einheimischen Herstellern. Die Nachfrage nach ihren Produkten ist stark gesunken, und der Übergang zur Elektromobilität verläuft langsamer als erwartet. Der Sportwagenhersteller Porsche, Teil des VW-Konzerns, kündigte im vergangenen Monat an, die Produktion von Elektroautos aufgrund der geringen Nachfrage deutlich zu reduzieren.
Deutsche Nachrichtenagentur Deutschland News Agency