Die weltweite Lebenserwartung kehrt auf das Niveau vor der Pandemie zurück
Stockholm, 13. Oktober (Hibya) — Laut einer neuen Studie ist die weltweite Lebenserwartung wieder auf das Niveau vor der Pandemie gestiegen, doch erhebliche regionale Ungleichheiten bestehen weiterhin.
Als die COVID-19-Pandemie im Jahr 2020 die Welt traf, wurde sie schnell zur häufigsten Todesursache weltweit und senkte die durchschnittliche Lebenserwartung. Im Jahr 2021 konnten Neugeborene mit einer durchschnittlichen Lebenserwartung von 71,7 Jahren rechnen.
Bis 2023 war COVID-19 jedoch auf den 20. Platz unter den häufigsten Todesursachen zurückgefallen, hinter mehreren chronischen Krankheiten, Alzheimer und Geburtsstörungen. Die weltweite Lebenserwartung stieg auf 73,8 Jahre.
Wie in der medizinischen Fachzeitschrift The Lancet berichtet, machen chronische Krankheiten fast zwei Drittel aller Todes- und Krankheitsfälle weltweit aus, wobei Herzkrankheiten, Schlaganfälle und Diabetes an der Spitze stehen.
Risikofaktoren wie Fettleibigkeit, Rauchen und Luftverschmutzung spielen eine entscheidende Rolle bei der Entstehung chronischer Krankheiten. Forscher schätzen, dass durch die Bekämpfung dieser Faktoren fast die Hälfte aller Todesfälle und Behinderungen weltweit verhindert werden könnte.
Der Direktor des in den USA ansässigen Instituts für Gesundheitsmetriken und -bewertung (IHME), Dr. Christopher Murray, sagte: „Das rasche Altern der Weltbevölkerung und die sich entwickelnden Risikofaktoren läuten eine neue Ära globaler Gesundheitsherausforderungen ein.“
Das Team von Murray analysierte gemeinsam mit Forschern weltweit Daten zu 375 Krankheiten und Verletzungen sowie 88 Risikofaktoren in 204 Ländern und Regionen zwischen 1990 und 2023.
Sie sammelten Daten aus den fünf größten europäischen Ländern — Frankreich, Deutschland, Italien, Spanien und dem Vereinigten Königreich. Im Jahr 2023 war Herzkrankheit in allen diesen Ländern die häufigste Todesursache, außer in Frankreich, wo Lungenkrebs an erster Stelle stand.
Die Lebenserwartung in diesen fünf europäischen Ländern liegt deutlich über dem weltweiten Durchschnitt — von 80,9 Jahren in Deutschland bis 83,2 Jahren in Spanien.
Forscher äußerten zudem Besorgnis über die steigenden Sterblichkeitsraten unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Nord- und Lateinamerika (aufgrund von Selbstmord, Drogen und Alkohol) sowie in Subsahara-Afrika (aufgrund von Infektionskrankheiten und Unfällen).
Murray bezeichnete die Ergebnisse der Studie als „Weckruf“ für Regierungen und Gesundheitsverantwortliche, um „schnell und strategisch auf die besorgniserregenden Trends zu reagieren, die die Bedürfnisse des öffentlichen Gesundheitswesens neu definieren“.
Deutsche Nachrichtenagentur Deutschland News Agency